Dem Sortensterben etwas entgegen setzen. Das war die Intention des Projektes „Saatgutvielfalt erhalten – und darüber sprechen“ (Dez. 2023 – Juni 2025), gefördert durch die NUE aus Erlösen der Bingo-Lotterie.
Der Fruchtwechsel e.V. Verein zur Förderung und Entwicklung alternativer Landbaumethoden hat deshalb in Zusammenarbeit mit der Saatgutgärtnerei saatje in Mecklenburg-Vorpommern dazu aufgerufen, Landsorten, Familiensorten, alte und fast vergessene Nutzpflanzen abzugeben. Die Sorten wurden vermehrt und werden nach und nach in Erhaltungsringe überführt. In einem Erhaltungsring kümmern sich viele Privatpersonen um eine Sorte und bewahren sie so vor dem Aussterben. Außerdem können sich die Erhalter*innen untereinander austauschen – mit Saatgut, Ablegern, Erfahrungen und Wissen. Denn: zu unserem Kulturgut der Sortenvielfalt gehört auch das Wissen um Anbau, Vermehrung und Nutzung.
Im Projektzeitraum konnten wir 37 Sorten bei uns aufnehmen: die meisten aus Mecklenburg-Vorpommern, einige aus Mitteldeutschland und sogar Österreich. Darunter sind: 7 Stangenbohnen-, 10 Buschbohnen-, 5 Tomaten- und 3 Knoblauchsorten, verschiedene Knollenpflanzen wie Zuckerwurzel, Erdkastanie, Topinambur, Lauchsorten, eine lokale Gartenmelde und eine DDR-Himbeere. Eine bunte Mischung, die nun in Privatgärten angebaut, erprobt, vermehrt und bewahrt wird.
Bisher wurden 12 Erhaltungsringe gegründet. Insgesamt nehmen bereits 42 Personen teil, einige von ihnen hüten fortan mehrere der geretteten Sorten.
So bleibt genetische Vielfalt erhalten und durch den jährlichen Anbau erfolgt die Anpassung der Pflanzen an unsere regionalen Gegebenheiten und die klimatischen Veränderungen.
Ausgewählte Kurzportraits von Sorten, die zu uns gekommen sind, sind auf der Website des Fruchtwechsel e.V. veröffentlicht.